Erschließungs- und Flächenverfüllmaßnahme auf einem ehemaligen Zechen- und Kokereigelände

Das ca. 32 ha große, innerstädtisch gelegene, Zechen- und Kokereigelände sollte nach erfolgter Stilllegung des Betriebes und Abbruch der nicht erhaltenswerten oberirdischen Bauwerke neu erschlossen werden. Als Folgenutzung waren Wohnbebauung, gewerbliche Bebauung sowie im zentralen Teil des Geländes Park- und Freizeitanlagen geplant.

 

Im Zuge der Erschließungsmaßnahme wurde die ASCA mit dem Flächenrecycling und der Modellierung des Geländes zur Baureifmachung beauftragt. Innerhalb eines Jahres mussten ca. 140.000 cbm qualitätsüberwachtes mineralisches Füllmaterial akquiriert und nach Baugrunderfordernissen verdichtet eingebaut werden. Hierbei wurden unter anderem Bodenaushub, Boden-/ Bauschuttgemische, Gießereialtsande sowie Altschotter aus Gleisanlagen stofflich verwertet. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden wurde von der ASCA ein Rasterverfahren entwickelt, das eine lückenlose Dokumentation der angelieferten Fremdmaterialien bezüglich Herkunft, Einhaltung zulässiger chemischer Grenzwerte, bodenphysikalischer Eigenschaften sowie Einbauort nach Lage und Höhe sicherstellte. Die Verfüllmaßnahme wurde aufgrund dieses Qualitätsmanagements als temporäre Verwertungsmaßnahme im Sinne des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes genehmigt.

 

Während der flächeninternen Umlagerungs- und Entfundamentierungsarbeiten wurden aufgefundene Schadensbereiche mit Verunreinigungen durch Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), Teeröle (PAK) sowie Blausäuresalze entsprechend den Vorgaben der BGR 128 („Arbeiten in kontaminierten Bereichen“) durch die ASCA saniert. Hierbei konnten ca. 1.000 t MKW-belastetes Material in der Sanierungsanlage Aldenhoven erfolgreich mikrobiologisch behandelt werden. Etwa 3.500 t PAK-belastetes Material mussten aufgrund der hohen Kontamination (bis zu 2.350 mg/kg PAK nach EPA) auf einer Sonderabfalldeponie beseitigt werden.

 

Parallel zu den Sanierungsarbeiten wurde die ASCA mit den Tiefbauarbeiten und der Baugrundverbesserung für den Neubau eines Einkaufszentrums mit Tiefgarage auf einer Teilfläche des Plangebiets beauftragt. Hierbei fielen ca. 40.000 cbm Aushubmaterial an, die in der Flächenverfüllmaßnahme verwertet werden konnten. Die Sicherung von zwei ehemaligen Förderschächten in der Baugrube sowie die bis zu 4 m unter Fundament reichende Unterfangung von denkmalgeschützten Zechenhallen stellten hierbei besondere Herausforderungen dar.

 

Die Kunden der ASCA (private und öffentliche Auftraggeber, Bauunternehmen, Recycling- und Entsorgungsbetriebe) profitierten bei diesem Bauvorhaben von der Möglichkeit, kostengünstig die auf ihren Baustellen anfallenden mineralischen Abfälle zu verwerten. Zusätzlich trugen sie zur Entlastung der Umwelt bei, indem Wertstoffe auf kurzem Weg dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt wurden.