Entschlammung eines Hochwasserrückhaltebeckens

In einem innerstädtischen Naherholungsgebiet betreibt ein öffentlich-rechtlicher Wasserverband mehrere hintereinander geschaltete Hochwasserrückhaltebecken, die als Teichverbund in den Landschaftspark eingebunden sind. Im Zuge durchzuführender Revisions- und Erhaltungsmaßnahmen sollten ca. 15.000 t Teichsedimente gefördert und anschließend entsorgt werden, um das erforderliche Rückhaltevolumen wiederherzustellen.

 

Da bei der repräsentativen Beprobung der bis zu 1,90 m mächtigen Sedimentschicht durchgängig hohe Gehalte an langkettigen Mineralölkohlenwasserstoffen ermittelt worden waren, wurde ASCA im Vorfeld durch das mit der Projektplanung beauftragte Ingenieurbüro um fachliche Beratung bei der Erstellung des Entsorgungskonzepts gebeten.

 

Um das Material zur mikrobiologischen Behandlung annehmen zu können, musste gewährleistet sein, dass das Sediment auf mindestens 40 % Trockensubstanzgehalt entwässert wurde. Es war zunächst ausgeschrieben, zur Erreichung dieses Ziels eine mobile Kammerfilterpresse einzusetzen. Das schließlich mit der Durchführung der Förderung und Entwässerung beauftragte Unternehmen hatte jedoch einen innovativen und wirtschaftlich interessanten Alternativvorschlag unterbreitet: den Einsatz sogenannter Geo-Tubes.

 

Das Sediment wurde mit Hilfe eines Saugbootes direkt aus den Teichen über ein System von Schlauchleitungen in ein ca. 400 m3 fassendes Vorlagebecken gefördert, dort aufgeschlämmt und, mit einem Flockungsmittel versetzt, in die Geo-Tubes gepumpt. Hierbei handelte es sich um eigens konfektionierte, jeweils ca. 200 m3 fassende „Säcke“ aus feinmaschigem Geotextil, die über einen Einfüllstutzen beschickt wurden und anschließend gravitativ innerhalb eines Zeitraums von etwa zwei Wochen auf die geforderten Trockensubstanzgehalte entwässerten. Der Rücklauf des freiwerdenden Wassers erfolgte über ein eingefasstes Kiespolster, auf dem die Geo-Tubes aufgesetzt waren.

 

Nach erfolgreicher Entwässerung wurden die Tubes der Länge nach geöffnet und das stichfeste Sediment konnte mit einem Bagger auf LKW verladen und in unsere Behandlungsanlage in Aldenhoven geliefert werden.

 

Insgesamt wurden auf diese Weise über einen Zeitraum von 17 Monaten 15.000 t mit Mineralölkohlenwasserstoffen belastete Teichsedimente durch ASCA mikrobiologisch behandelt und anschließend in einer Rekultivierungsmaßnahme verwertet.