Sanierung von mit BTEX belastetem Boden

Bei der Durchführung einer Baumaßnahme wurden unerwartet mit BTEX belastete Bodenmassen angetroffen. Aufgrund des Zeitdrucks kam eine in-situ-Sanierung nicht in Frage; einer on-site-Sanierung stimmten die beteiligten Behörden wegen der zu erwartenden gasförmigen Emissionen nicht zu. Es drohte ein kostenintensiver Baustillstand.

 

Auf Anraten der ASCA wurde der Boden zur off-site-Behandlung in speziell für eine Absaugung der leichtflüchtigen Schadstoffe vorbereitete Container verladen und in ein Zwischenlager transportiert. Die Schadstoffe wurden hier mittels Vakuumabsaugung über Seitenkanalverdichter extrahiert und in einem Aktivkohlefilter zurückgehalten. Die BTEX-Gehalte im Boden wurden von > 80 mg/kg auf Werte < 0,05 mg/kg reduziert. Der Bodenaushub konnte damit einer kostengünstigen Verwertung zugeführt werden.

Teichsanierung auf dem Gelände eines Computerunternehmens

Auf dem Betriebsgelände eines Computerunternehmens sollten Teichsedimente aus einer verlandenden Stauanlage ausgehoben und entsorgt werden. Bei der Untersuchung der Teiche durch das eingesetzte Ingenieurbüro wurden Belastungen des Sediments mit Kohlenwasserstoffen bis etwa 7.000 mg/kg festgestellt. Die Schadstoffe stammen nach heutiger Kenntnis aus früher verwendeten Schmierstoffen und wurden durch ehemals ansässige Nadel- und Textilunternehmen in den Vorfluter eingeleitet.

 

Die zunächst angedachte Entsorgung des Schlamms auf einer Deponie war schon allein aufgrund der fehlenden Festigkeit nicht ohne Vorbehandlung möglich. Verfahren zur Entwässerung und damit Verfestigung des Schlamms (u.a. mittels Kammerfilterpresse bzw. durch Zugabe von Wasserbinder) erwiesen sich aber als wenig geeignet bzw. zu kostenintensiv. Weiterhin lagen die Gehalte des Sediments an organischem Kohlenstoff deutlich über dem zulässigen Grenzwert der Deponieklasse II (TA Si bzw. AbfAblV). Eine unter diesen Voraussetzungen mögliche thermische Verwertung (Verbrennung) des Schlamms stellte sich als eine sehr teure Möglichkeit der Sanierung dar.

 

Von Seiten der ASCA wurde vorgeschlagen, die Erfolgsaussichten der bei Tankstellensanierungen und Ölunfällen bewährten mikrobiologischen Sanierung zu prüfen. Die Kontamination des unter anaeroben Bedingungen abgelagerten Sediments sei ggf. bei aeroben Verhältnissen (Luftzufuhr) behandelbar.

 

Ein durch das beteiligte Ingenieurbüro aufgestellter Kostenvergleich der beiden Optionen Thermik/Biologie ergab einen deutlichen Preisvorteil bei der mikrobiologischen Variante.

 

Ein nachfolgend durchgeführter Abbautest verlief erfolgreich, so dass der mikrobiologischen Sanierung der Zuschlag erteilt wurde. Das Material wurde aufgrund seiner Konsistenz (zwischen breiig und stichfest) in Tankwagen gepumpt und nach seinem Transport zur Behandlungsanlage der ASCA in ein hier vorbereitetes Becken geleitet.

 

Nach der im Becken vollzogenen gravitativen Entwässerung kam das sog. dynamische Mietenverfahren zum Einsatz. Hierbei wurde das Material aufgehaldet und mit Strukturverbesserern, Nährstoffen und Feuchtigkeit versorgt. Unter ständiger Belüftung der Mieten erfolgte ein kontrollierter Abbau der Kohlenwasserstoffe durch die bodeneigenen Mikroorganismen.

 

Das Produkt eines solchen Prozesses ist ein belebtes Substrat, das alle charakteristischen Eigenschaften des natürlichen Oberbodens aufweist. Das Material wird als geprüfter und kontrollierter Wertstoff nach den Maßgaben des KrW-/AbfG und des BBodSchG in den Stoffkreislauf zurückgeführt, natürliche Ressourcen werden dadurch geschont. Im vorliegenden Fall wurde der hergestellte Boden zur Rekultivierung einer verfüllten Bauschuttdeponie verwendet.

 

Im Vergleich zur thermischen Verwertung konnten mit dem Verfahren der mikrobiologischen Sanierung etwa 50 % der Kosten (unter Berücksichtigung der Schlammentwässerung und des Transports) eingespart werden.

Erschließungs- und Flächenverfüllmaßnahme auf einem ehemaligen Zechen- und Kokereigelände

Das ca. 32 ha große, innerstädtisch gelegene, Zechen- und Kokereigelände sollte nach erfolgter Stilllegung des Betriebes und Abbruch der nicht erhaltenswerten oberirdischen Bauwerke neu erschlossen werden. Als Folgenutzung waren Wohnbebauung, gewerbliche Bebauung sowie im zentralen Teil des Geländes Park- und Freizeitanlagen geplant.

 

Im Zuge der Erschließungsmaßnahme wurde die ASCA mit dem Flächenrecycling und der Modellierung des Geländes zur Baureifmachung beauftragt. Innerhalb eines Jahres mussten ca. 140.000 cbm qualitätsüberwachtes mineralisches Füllmaterial akquiriert und nach Baugrunderfordernissen verdichtet eingebaut werden. Hierbei wurden unter anderem Bodenaushub, Boden-/ Bauschuttgemische, Gießereialtsande sowie Altschotter aus Gleisanlagen stofflich verwertet. In enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden wurde von der ASCA ein Rasterverfahren entwickelt, das eine lückenlose Dokumentation der angelieferten Fremdmaterialien bezüglich Herkunft, Einhaltung zulässiger chemischer Grenzwerte, bodenphysikalischer Eigenschaften sowie Einbauort nach Lage und Höhe sicherstellte. Die Verfüllmaßnahme wurde aufgrund dieses Qualitätsmanagements als temporäre Verwertungsmaßnahme im Sinne des Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetzes genehmigt.

 

Während der flächeninternen Umlagerungs- und Entfundamentierungsarbeiten wurden aufgefundene Schadensbereiche mit Verunreinigungen durch Mineralölkohlenwasserstoffe (MKW), Teeröle (PAK) sowie Blausäuresalze entsprechend den Vorgaben der BGR 128 („Arbeiten in kontaminierten Bereichen“) durch die ASCA saniert. Hierbei konnten ca. 1.000 t MKW-belastetes Material in der Sanierungsanlage Aldenhoven erfolgreich mikrobiologisch behandelt werden. Etwa 3.500 t PAK-belastetes Material mussten aufgrund der hohen Kontamination (bis zu 2.350 mg/kg PAK nach EPA) auf einer Sonderabfalldeponie beseitigt werden.

 

Parallel zu den Sanierungsarbeiten wurde die ASCA mit den Tiefbauarbeiten und der Baugrundverbesserung für den Neubau eines Einkaufszentrums mit Tiefgarage auf einer Teilfläche des Plangebiets beauftragt. Hierbei fielen ca. 40.000 cbm Aushubmaterial an, die in der Flächenverfüllmaßnahme verwertet werden konnten. Die Sicherung von zwei ehemaligen Förderschächten in der Baugrube sowie die bis zu 4 m unter Fundament reichende Unterfangung von denkmalgeschützten Zechenhallen stellten hierbei besondere Herausforderungen dar.

 

Die Kunden der ASCA (private und öffentliche Auftraggeber, Bauunternehmen, Recycling- und Entsorgungsbetriebe) profitierten bei diesem Bauvorhaben von der Möglichkeit, kostengünstig die auf ihren Baustellen anfallenden mineralischen Abfälle zu verwerten. Zusätzlich trugen sie zur Entlastung der Umwelt bei, indem Wertstoffe auf kurzem Weg dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt wurden.